Ich weiß, gefühlt hört man diesen Satz aktuell aus jeder Ecke. Aber ich möchte hier nicht unser Gewicht oder unser Aussehen ansprechen, sondern vielmehr unser Bewusstsein und unsere Seele. Die aktuelle Zeit verlangt immer mehr von uns und das auch immer schneller. Unser Zeitmanagement ist inzwischen schon so gut ausgeprägt, dass wir doch ruhig noch 2,3,4 kleine Tätigkeiten dazwischen schieben können. Wir sind gehetzt, überarbeitet und überfordert. Für nichts haben wir mehr Zeit und schon gar nicht für uns oder den Sport, denn irgendwo muss ja auch Zeit eingespart werden, nicht wahr?
Ich habe mich die letzten Wochen intensiv mit dem Thema beschäftigen „müssen“, da mir mein Körper immer wieder ziemlich klar und deutlich gesagt hat: „Stop, bis hier hin und nicht weiter!“. Das macht in erster Linie Angst, weil man einfach nicht weiß was passiert, wo man steht und vor allem wie es weitergeht. Ich habe viel gelesen, mir Podcasts angehört und das Thema Sport, meinen Körper und die Natur sehr ernst genommen. Ich fand es spannend und unheimlich interessant. Vielleicht gibt es ja einige unter Euch, die sich vielleicht auch erschöpft fühlen und gar nicht so richtig wissen wie sie da hin gekommen sind, aber vor allem wie man da wieder rauskommt.
Das Thema Sport hat mir sehr geholfen, weil es wesentlich dazu beiträgt meinen angstauten Stress abzubauen.
Was ist eigentlich Stress?
Der Begriff Stress kommt ursprünglich aus der Physik und beschreibt die Verbiegung eines Materials unter Druckbelastung. Druck und Anspannung ergeben Stress. Und letzteres ist eigentlich nur ein neumodernes Wort für alles, was uns belastet oder unter Druck und Anspannung setzt.
Was macht Stress mit uns?
Er senkt in gewisser Weise unseren Energierhaushalt, wobei er auch gegenteiliges bewirken kann. Wenn wir Stress haben, werden Stresshormone ausgeschüttet, das ist hier das wohl bekannteste ist Cortisol. An sich ist das nicht schlimm, nur wenn es, wie bei vielen andern Dinge auch, zu viel in unserem Körper wird, können wir krank werden. Alkoholismus, Depressionen oder starkes Übergewicht können dadurch ausgelöst werden. Durch Sport wiederum, kann die Anzahl an Rezeptoren im Körper erhöht werden, welche dafür sorgen, dass die Stresshormone abgebaut werden.
„Das Wechselspiel zwischen Stress und Erholung ist ähnlich wie ein Bankkonto aufgebaut. Mit Stress hebt man ab und mit Erholung zahlt man. Wer sich immer nur belastet, landet irgendwann im Dispo. “ (Die Zeit) Wenn man es so liest, klingt es total logisch, aber ich musste es einmal lesen um es zu verinnerlichen.
Sport sorgt also dafür, dass unser Stresskonto ausbalanciert wird und wir weiterhin leistungsfähig sein können. Und doch haben wir irgendwie nie Zeit dafür. Und das obwohl es aktuell so viele tolle Angebote für uns gibt. Sei es via App oder Laptop, wo Du entspannt alles von zu Hause machen kannst. Am Anfang hat mir das sehr geholfen, weil ich keine Lust auf öffentliche Yogaklassen oder dergleichen hatte. Ich wollte mein Ding machen, alleine. Die NTC-App von Nike beispielsweise hat mir ein kleines Workout genau auf meine Bedürfnisse zusammengestellt! Wusstest Du auch, dass man am Kudamm verschiedene Sport-Kurse im Nike Store besuchen kann? For free? Ich hab das letzte Woche mal ausprobiert, ist ziemlich cool und nicht unanstrengend – die haben mich ganz schön getrietzt!
Oder Du machst den Klassiker: Einfach raus in den Park, mit oder ohne Hund, und eine runde joggen gehen. Das ist für mich das gerade das Angenehmste. Die frische Luft, der freie Blick und kein digitales Gerät vor mir, sorgen dafür, dass ich durchatmen kann und meine entsprechende Entspannung bekomme. Noch wichtiger aber ist der Fokus auf mich und meinen Körper. Ihn zu 100% zu spüren – das ist das A.O.
Wie kann man Stress besser händeln und verstehen?
- Grundsätzlich gilt: Mehr Stress führt nicht zu mehr Leistungsfähigkeit! Irgendwann gibt es einen Tipping Point/ Magic Spot. Wenn Du verstehen willst wieviel Stress Du wirklich im Alltag hast und vor allem aber erträgst, schreibe Dir am Tag auf wann Du wieviel Stressmomente hattest und gib ihnen eine Intensität. Entwickle Deine eigenen Stresslevel – sagen wir von 1-10 und bewerte so Deine Stressmomente. So wie andere Leute ihre Kalorien aufschreiben, machst Du das gleiche mit Stressnoten. Nach einer Weile erkennst Du wo Deine Stressfaktoren liegen und kannst sie so besser einschätzen.
- Verstehe Deine Stressoren. Wenn Du erkannt hast, was genau Dich wirklich stresst, kannst Du ihnen aus dem Weg gehen. Man muss nicht in allem gut sein, nicht alles was von außen kommt, muss nicht von Dir bedient werden.
- Bremse, wenn Du weiter Gas geben willst! High Performance geht nur mit tiefer Entspannung. Denke an das Energiekonto! Du kannst nicht unendlich Stress abheben, denn dafür zahlst Du irgendwann Überziehungszinsen, wenn Du einen zu großen Kedit aufgenommen hast! Lade Dein Energiekonto immer regelmäßig mit Sport und Entspannung auf. Du kannst ins Minus gehen aber nicht unendlich.
- Atmen! In Siutationen, die Du vielleicht erstmal nicht ändern kannst, ist ganz tief Luft holen manchmal Gold wert. „Wer inne hält, erhält inneren Halt.“ Hier den dunklen Wolken ist immer Licht und Sonne. Manchmal sind Gedanken nur Gedanken, keine Fakten, nicht erwiesenes, nur ein Gefühl. Tritt zur Seite und schau Dir Deinen Moment von außen an. Sei Dein eigener Beobachter.
- Wie oben erwähnt: Bitte mache Sport. Und wenn es wirklich nur einne halbe Stunde joggen ist, mit dem Hund in den Park gehen und dabei frische Luft schnappen. Konzentriere Dich auf Deinen Körper und gib ihm diese wenigen Minuten am Tag.
- Sei achtsam! Vielleicht hast Du den Begriff Achtsamkeit schonmal gehört. Er besagt, dass Du ein Bewusstsein für Dich entwickeln sollst. Sei hier und nicht dort. Sei im heute und nicht im morgen oder im gestern! Sei Dir bewusst was Du grade tust. Nutze den Moment an der Kasse oder an der roten Ampel, um einen Moment der Ruhe zu haben. Nimm alles wahr. Nutze diesen Augenblick und höre in Dich rein. Hole Dich ganz bewusst ins Hier und Jetzt zurück. Versuche nicht an Deinen nächsten Termin zu denken, sondern versuche anzunehmen, dass es jetzt so ist und nutze den Moment! Das ist nicht einfach, aber super wenn man das kann.
Falls Du etwas tiefer in dieses Thema eintauchen magst, kann ich Dir zwei schön Bücher zu dem Thema empfehlen. Calm ist ein sehr schön gelayoutet Buch zu dem Thema, welches einem ab und an immer mal wieder zum reingucken verleitet. Das zweite nennt sich Slow. Hier wird das Thema Entschleunigung im Detail behandelt sowie in den verschiedenen Lebensbereichen erläutert und aufgezeigt. Super interessantes Thema, wenn Du mich fragst. Hast Du schon mal eine ähnliche Situation erlebt? Ich freue mich auf Dein Feedback.
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